Vom Blitzableiter bis zur Feinsicherung: Warum ein Überspannungsschutz sinnvoll ist
Elektrotechnik
Wir benutzen Lichtschalter und Steckdosen heute so selbstverständlich, dass wir kaum noch darüber nachdenken. Dabei sind elektrische Leitungen sehr sensible und hochmoderne Systeme, die ohne die richtige Handhabung schnell ausfallen oder im schlimmsten Fall sogar große Schäden anrichten können. Eine der wichtigsten Bausteine für eine sichere, elektrische Leitung ist der Überspannungsschutz. Wie Sie sich vor Überspannung schützen können, z.B. wenn Sie eine Steckdose einbauen, zeigen wir Ihnen hier.
Wie entsteht Überspannung?
Die Netzspannung im häuslichen Stromnetz liegt bekanntlich bei 230 Volt. Mit ihr werden die elektrischen Geräte aus unseren Steckdosen gespeist, sie ist in der Regel konstant. Allerdings kann es in Ausnahmefällen zu erhöhten Spannungen kommen.
Die Hauptursache für eine Überspannung ist ein Blitzeinschlag. Die elektrische Spannung eines Blitzes sucht sich entweder eine metallene Leitung mit möglichst geringem Widerstand für ihre Entladung. Oder der Blitz löst einen elektromagnetischen Impuls aus, der die Leitungen mit einer Energiewelle überschwemmt, für die diese nicht ausgelegt sind.
Ein weitere Grund für eine Überspannung können kurzzeitige, steile Spannungsspitzen sein. Sie treten zum Beispiel beim Ausschalten von Leuchtstoffröhren oder bei hoher Reibung auf. Diese kurze Überspannung kann für empfindliche Geräte Probleme bereiten. Im Zweifel sichern Sie diese lieber mit einer entsprechenden Steckdosenleiste ab.
Wie funktioniert ein Überspannungsschutz und welche Arten gibt es?
1. Grobschutz: Der Blitzstromableiter
Der klassische Blitzableiter leitet die größte Spannung, die durch einen Blitzeinschlag entsteht, durch seine Erdung ab. Das ist allerdings nur der äußere Blitzschutz. Ist der Blitzstrom bis in die Leitung vorgedrungen, ist ein innerer Blitzschutz notwendig. Dieser sogenannte Blitzschutz-Potentialausgleich verteilt die Überspannung innerhalb des Schutzsystems und verhindert gefährliche Funkenbildung.
2. Mittelschutz: Der Überspannungsableiter
Der Blitzschutz kann jedoch nicht die gesamte Überspannung abfangen. Ein Mittelschutz ist nötig. Im Elektroverteilungsschrank eingebaut senkt dieser Überspannungsableiter die Spannung weiter ab. Er kann in der Regel mit Spannungen bis zu 4.000 Volt umgehen. Alles darüber sollte der Grobschutz bereits abgeleitet haben.
3. Feinschutz: Der Überspannungsschutz in den Geräten
Elektrische Geräte haben heute im Normalfall einen eigenen Überspannungsschutz integriert, der die Bauteile vor gefährlichen Spannungsschwankungen schützt. Bei besonders empfindlichen Geräten wie Stereoanlagen, Computern oder TV-Systemen können Sie darüber nachdenken, einen zusätzlichen Feinschutz zu installieren.
Bei den Schutzgeräten haben Sie zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Steckdosen oder Steckdosenleisten bzw. Zwischenstecker. Der einfachste Weg für die Sicherung Ihrer Geräte ist natürlich eine dafür ausgewiesene Steckdosenleiste, die Sie zwischen Gerät und Stromquelle schalten. Aber auch wenn Sie eine Steckdose installieren wollen, die einen integrierten Überspannungsschutz bietet, dürfte das keine Probleme darstellen. Der Einbau funktioniert genau so, wie bei einer normalen Unterputzdose.
Achten Sie besonders beim Feinschutz darauf, dass Sie qualitativ hochwertige Ware einsetzen. Beim Steckdosen oder Lichtschalter installieren sind die strengen VDE Richtlinien entscheidend, im Bereich Blitz- und Überspannungsschutz ist es ganz konkret die DIN EN 61643–11 Norm. Für einen Überspannungsschutz, dem Sie vertrauen können, gehen Sie hier besser keine billigen Kompromisse ein.