Wachstumsschmerzen – über die Konsequenzen der steigenden Rohstoffpreise

Aktu­el­le The­men, span­nen­de Trends und star­ke Mei­nun­gen: Ste­phan Dörr­schuck, CEO von Kopp, gibt Ihnen mit sei­ner Kolum­ne „Dörr­schucks Noti­zen“ jeden Monat exklu­si­ve Ein­bli­cke in das Herz der Elek­tro­bran­che. Sein The­ma heu­te: die mas­siv gestie­ge­nen Roh­stoff­prei­se und deren Aus­wir­kun­gen auf Unter­neh­men und Endverbraucher. 

Wir hat­ten das Ende der Pan­de­mie so sehr her­bei­ge­sehnt – wer hät­te gedacht, dass ein Krieg in Euro­pa der Wirt­schaft direkt den nächs­ten Tief­schlag ver­setzt?! Die Lie­fer­eng­päs­se neh­men zu und der Man­gel an essen­zi­el­len Roh­stof­fen führt bereits zu mas­si­ven Pro­ble­men in den wei­ter­ver­ar­bei­ten­den Bran­chen. Die Auf­trags­la­ge – zumin­dest im Bau und in der Elek­tro­wirt­schaft und gera­de im Bereich Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien – ist grund­sätz­lich gut. Jedoch berei­tet die­se Nach­fra­ge aktu­ell mehr Schmer­zen als Zuver­sicht, denn den Unter­neh­men brin­gen die neu­es­ten Ent­wick­lun­gen gleich in zwei­er­lei Hin­sicht in Bre­douil­le: Wir müs­sen schnellst­mög­lich alter­na­ti­ve Lie­fer­ket­ten auf die Bei­ne stel­len, was meist mit einem enor­men logis­ti­schen und büro­kra­ti­schen Mehr­auf­wand sowie deut­lich höhe­ren Kos­ten ver­bun­den ist. Und wir müs­sen über­le­gen, wie wir mit den mas­si­ven Preis­stei­ge­run­gen umgehen.

Kos­ten­ex­plo­sio­nen in allen Bereichen

Es geht ja nicht nur um deut­lich gestie­ge­ne Lie­fer­kos­ten und explo­die­ren­de Prei­se für Roh­stof­fe der her­zu­stel­len­den Pro­duk­te. Auch die Ener­gie­prei­se machen vie­len Unter­neh­men zu schaf­fen. Die­je­ni­gen Unter­neh­men, die sich selbst mit Solar­strom ver­sor­gen kön­nen, dürf­ten sich die­ser Tage freu­en, alle ande­ren müs­sen in den sau­ren Apfel bei­ßen. Dane­ben sind aber auch die Kos­ten für Papier und Ver­pa­ckun­gen gestie­gen, eben­so wie Kunst­stof­fe, Rei­ni­gungs­mit­tel und natür­lich Lebens­mit­tel. Das fällt nicht nur in den eige­nen Ver­wal­tun­gen und Pro­duk­ti­ons­stät­ten auf, son­dern auch bei den Preis­er­hö­hun­gen von Dienst­leis­tern wie Rei­ni­gungs­fir­men, Ent­sor­ger, Spe­di­teu­re oder IT-Services.

Die Ver­brau­cher schonen

Wer sein Unter­neh­men wei­ter­hin erfolg­reich steu­ern will, kommt nicht umhin den Kos­ten­druck wei­ter­zu­ge­ben. Wie gehen wir Unter­neh­mer also mit die­ser Tat­sa­che um? Legt man die gestie­ge­nen Prei­se ohne wei­te­re Maß­nah­men kom­plett auf die End­kun­den um, ris­kiert man Ver­trau­ens- und Absatz­ver­lus­ten und stra­pa­ziert teil­wei­se lang­jäh­ri­ger Part­ner­schaf­ten. Schont man die Ver­brau­cher, die ja eben­falls in allen Lebens­la­gen mehr zah­len müs­sen, setzt man das Unter­neh­men erheb­li­chen Risi­ken aust. Dem­entspre­chend braucht es also alter­na­ti­ve Lösungen.

Schnell nach­hal­ti­ge Lösun­gen finden

Kurz­fris­tig kann ein dif­fe­ren­zier­ter Mix aus ohne­hin fäl­li­gen Maß­nah­men Erleich­te­rung schaf­fen: Preis­er­hö­hun­gen nur wenn not­wen­dig, wei­te­res Ein­spa­ren von zum Bei­spiel unnö­ti­ger Ver­pa­ckun­gen, noch ener­gie­ef­fi­zi­en­te­re Pro­zes­se, Strom­spar­maß­nah­men oder effi­zi­en­te Pro­duk­ti­ons­plä­ne. Syn­er­gien in der Logis­tik, wie bei­spiels­wei­se Leer­fahr­ten ver­mei­den und vie­les mehr. Häu­fig fin­det sich in diver­sen Berei­chen noch unge­nutz­tes Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al, das nicht nur Kos­ten spa­ren, son­dern auch sinn­voll für den Kli­ma- und Umwelt­schutz sein kann. Dane­ben müs­sen Unter­neh­men die Umset­zung intern geplan­ter Ände­run­gen über­den­ken: Kön­nen vor­han­de­ne Räu­me ener­ge­tisch effi­zi­en­ter genutzt wer­den? Gera­de die neu­ge­won­ne­ne Fle­xi­bi­li­tät durch Home­of­fice und Co. schafft neue Mög­lich­kei­ten in der Per­so­nal- und Raum­pla­nung. Wir bei Kopp set­zen ganz kon­kret auf nach­hal­ti­ges Opti­mie­ren von Pro­zes­sen und auf Inves­ti­ti­on wel­che das Ziel der Ener­gie­ef­fi­zi­ent unterstützen.

Posi­tiv bleiben

Span­nend an der der­zei­ti­gen wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on ist der anhal­ten­de Opti­mis­mus vie­ler Unter­neh­mer. Gera­de in der Elek­tro­bran­che ist die Auf­trags­la­ge grund­sätz­lich gut und gibt Grund zur Hoff­nung, denn die Men­schen wol­len sich gera­de in die­sen Zei­ten unab­hän­gig von den Ener­gie­prei­sen machen und set­zen auf Pho­to­vol­ta­ik, smar­te Haus­tech­nik und effi­zi­en­te Ener­gie­flüs­se in den eige­nen vier Wän­den. Die­se Nach­fra­ge und das anhal­ten­de Wachs­tum trei­ben auch uns an und gibt uns Zuver­sicht und Ansporn, den Her­aus­for­de­run­gen durch die enor­men Preis­stei­ge­run­gen mit Krea­ti­vi­tät, Weit­sicht und Fair­ness zu begeg­nen und auch die­se Kri­se erfolg­reich zu meistern.

Ob als Unter­neh­mer oder Pri­vat­per­son – blei­ben auch Sie zuver­sicht­lich und vor allem krea­tiv. Damit wün­sche ich Ihnen alles Gute.

Ihr Ste­phan Dörrschuck