Informationen zu den Kopp Leitungsschutzschalter MCB

Funktion:

Der KOPP MCB ist ein strom­be­gren­zen­der Lei­tungs­schutz­schal­ter mit zwei auf das Schalt­werk wir­ken­den Auslösern:

  • Der ver­zö­gert arbei­ten­de ther­mi­sche Aus­lö­ser für den Überlastschutz.
  • Der elek­tro­ma­gne­ti­sche Schnell­aus­lö­ser mit Schlag­an­ker für den Kurzschlussschutz.

Die ein­zig­ar­ti­ge Aus­lö­se­kom­bi­na­ti­on ver­ur­sacht auf­grund ihrer nied­ri­gen Ver­lust­leis­tung nur eine gerin­ge Klem­menerwär­mung. Reduk­ti­ons­fak­to­ren für Lam­pen sie­he sepa­ra­te Tabel­le. Die Bemes­sungs­strom­si­cher­heit ist beim ein­po­li­gen Gerät bis zu einer Umge­bungs­tem­pe­ra­tur von +40° C gewährleistet.

Funktion:

Ein­satz­ge­bie­te nach Auslösekennlinien
Lei­tungs­schutz­schal­ter mit B‑Charakteristik

Zur Absi­che­rung von Licht‑, Steck­do­sen und Steu­er­strom­krei­sen. Der Dau­er­strom ent­spricht dem von Schmelz­ein­sät­zen glei­cher Nennstromstärke.
Die­se kön­nen durch B‑Automaten ersetzt wer­den. Der Kurz­schluss­aus­lö­ser spricht zwi­schen dem 3‑fachen und 5‑fachen Wert des Nenn­stro­mes an.
Sie schüt­zen bei der Schutz­maß­nah­me Nul­lung oder Schutz­er­dung bei vor­schrifts­mä­ßi­ger Anla­ge gegen zu hohe Berüh­rungs­span­nung. VDE 0641, T11
Bei höhe­ren Fre­quen­zen ist im Über­strom­be­reich mit einer gerin­ge­ren Aus­lö­se­zeit zu rech­nen (bei 400 Hz etwa 30%), woge­gen der Ansprech­wert des Magnet­aus­lö­sers sich
bei 400 Hz um ca. 30% erhöht.

Lei­tungs­schutz­schal­ter mit C‑Charakteristik

Zum Schutz von Moto­ren und Trans­for­ma­to­ren. Sie eig­nen sich zum Schutz von Glüh­lam­pen- und par­al­lel­kom­pen­sier­ten L‑Lampengruppen. Der Kurz­schluss­aus­lö­ser spricht zwi­schen dem 5‑fachen und 10-fachen Wert des Nenn­stro­mes an. Für höhe­re Aus­las­tung sie­he K‑Charakteristik.

Lei­tungs­schutz­schal­ter mit D‑Charakteristik – nach IEC 60‑898

Zum Schutz von Ver­brau­chern mit sehr hohen Ein­schalt­spit­zen. Der Kurz­schluss­aus­lö­ser spricht zwi­schen dem 10fachen und dem 20fachen Wert des Nenn­stro­mes an (nicht geeig­net zum Ein­satz als Leitungsschutz)

Lei­tungs­schutz­schal­ter mit K‑Charakteristik – nach DIN VDE 0660, Teil 101

Zum Schutz von Ver­brau­chern mit hohen Ein­schalt­spit­zen unter Bei­be­hal­tung der zuläs­si­gen Belast­bar­keit der Lei­tun­gen (wie B- und C‑Charakteristik) nach DIN VDE 0298, Teil 4/2.88.
Der Lei­tungs­schutz wird durch den gro­ßen Prüf­strom I2 = 1,2 x In gewähr­leis­tet, der deut­lich gerin­ger als bei B- und C‑Charakteristik ist (I2 = 1,45 x In).
Strom­krei­se mit Glüh­lam­pen, Halo­gen- und Nie­der­volt­ha­lo­gen­lam­pen, sowie Lam­pen mit Par­al­lel­kom­pen­sa­ti­on (auch Leucht­stoff- und Ener­gie­spar­lam­pen sowie Trans­for­ma­to­ren) kön­nen mit der K‑Charakteristik höher aus­ge­las­tet wer­den. Der zu schüt­zen­de Lei­tungs­quer­schnitt wird damit bes­ser ausgenutzt.

Die hohen Ein­schalt­strö­me der vor­ge­nann­ten Anla­gen­tei­le füh­ren nicht zum uner­wünsch­ten Aus­schal­ten des Lei­tungs­schutz­schal­ters, wie bei Gerä­ten in B- und C‑Charakteristikmit glei­chen Bemes­sungs­strö­men. Die Vor­tei­le des Gerä­te­schut­zes las­sen sich, ins­be­son­de­re beim Schutz von Moto­ren, anwen­den. Die elek­tro­ma­gne­ti­schen Aus­lö­ser ver­hin­dern ein uner­wünsch­tes Aus­schal­ten beim Auf­tre­ten von Motor­an­lauf­strö­men. Das Sor­ti­ment der Bemes­sungs­strö­me von 0,5 – 63 A läßt eine Anpas­sung an die in der Anla­ge ein­ge­setz­ten Moto­ren leicht zu.

Sofern Lei­tungs­schutz­schal­ter mit C‑, D- bzw. K‑Charakteristik auch zum Schutz gegen zu hohe Berüh­rungs­span­nun­gen durch Nul­lung die­nen sol­len, sind wegen der höhe­ren magn. Ansprech­wer­te die Errich­tungs­be­stim­mun­gen DIN VDE 0100 T430 zu berück­sich­ti­gen. VDE 0641, T11 Tem­pe­ra­tur­re­duk­ti­ons­fak­to­ren sie­he sepa­ra­te Tabelle.

Schutzumfang

Bestim­mun­gen der maxi­ma­len Lei­tungs­län­gen nach DIN VDE 0100 Bbl 5 bei Ver­wen­dung von Lei­tungs­schutz­schal­tern nach DIN VDE 0641 Teil 11 (EN 60898–11).
Für die Bestim­mung der maxi­ma­len Lei­tungs­län­gen Imax müs­sen drei Schutz­kri­te­ri­en beach­tet wer­den. Die Grenz­län­gen wer­den ein­zeln ermit­telt. Das Schutz­kri­te­ri­um der mit gerings­ten Grenz­län­gen IGRENZ bestimmt dann die maxi­mal zuläs­si­ge Lei­tungs­län­ge. Mit Hil­fe der Tabel­le las­sen sich die Grenz­wer­te für die Lei­tungs­län­gen bei Ein­satz von Lei­tungs­schutz­schal­tern ermitteln.

1. Schutz bei indi­rek­tem Berüh­ren, sie­he DIN VDE 0100–410 (gilt nur für die Anwen­dung in TN-Systemen)

Unter Berück­sich­ti­gung der Schlei­fen­im­pe­danz Zv vor der Schutz­ein­rich­tung, dem ver­wen­de­ten Lei­ter­quer­schnitt und dem benö­tig­ten Lei­tungs­schutz­schal­ter läßt sich aus Teil 1 der Tabel­le die zuge­hö­ri­ge Grenz­län­ge IGRENZ 1 bestimmen.

Für die in den meis­ten Fäl­len nicht bekann­te Schlei­fen­im­pe­danz Zv kön­nen fol­gen­de Anhalts­wer­te ver­wen­det werden:
Zv = 50 mOhm – max. Zv in gro­ßen Indus­trie­be­trie­ben und Kraftwerken
Zv = 300 mOhm – max. Zv in Kabel­net­zen (z.B. Haus­in­stal­la­tio­nen mit Erdverkabelung)
Zv = 600 mOhm – max. Zv in Frei­lei­tungs­net­zen (z.B. Haus­in­stal­la­tio­nen mit Dachständern)
Bei Ver­wen­dung einer Feh­ler­strom-Schutz­ein­rich­tung (FI-Schutz­schal­ter) muß eine Län­gen­be­gren­zung auf­grund des Schut­zes bei indi­rek­tem Berüh­ren nicht beach­tet wer­den. Die Län­gen­be­gren­zung auf­grund des zuläs­si­gen Span­nungs­falls ist trotz­dem einzuhalten.

2. Begren­zung des Span­nungs­falls, sie­he DIN VDE 0100–520

Der Span­nungs­fall hin­ter der Meß­ein­rich­tung bis zum Ver­brau­cher soll nach DIN 18015–1 in Haus­in­stal­la­tio­nen einen Wert von 3% nicht über­schrei­ten. Dadurch
ergibt sich eine Grenz­län­ge IGRENZ 2 je nach dem ver­wen­de­ten Quer­schnitt des Kabels und der benö­tig­ten Nenn­strom­hö­he des Leitungsschutzschalters.
Mit Teil 2 der Tabel­le kön­nen die Grenz­län­gen IGRENZ 2 bestimmt wer­den. Es wird unter­schie­den zwi­schen Lei­tun­gen in Drehstrom-(3/~) und Wech­sel­strom­krei­sen (1/~). Das
Län­gen­ver­hält­nis beträgt: IGRENZ 2 (3/~): IGRENZ 2 (1/~) = 2 : 1

3. Schutz bei Kurz­schluss, sie­he DIN VDE 0100–430

Da das Aus­schalt­ver­mö­gen einen Lei­tungs­schutz­schal­ters nach DIN VDE 0641–11 grö­ßer ist, als der größ­te auf­tre­ten­de Kurz­schluss­strom an der Ein­bau­stel­le, stellt er gleich­zei­tig den Schutz bei Kurz­schluss nach DIN VDE 0100–430 sicher. Für den Schutz bei Kurz­schluss ist bei Ein­satz eines die­ser Nor­men (DIN VDE 0641–11) ent­spre­chen­den Lei­tungs­schutz­schal­ters kei­ne Län­gen­be­gren­zung notwendig.